Aus den Klassen

KIDS KG – US: Susi Fux „D’ Schildbürger“

Früh morgens zügeln Susi Fux und ihr Sohn das ganze Material für ihren Auftritt aus ihrem Auto und haben die raffiniert geplante Bühne rasch aufgebaut.
Etwa neun Monate war Susi Fux mit der Planung des Stücks, dem Anfertigen der Holzfiguren und der Konstruktion der Bühne (diese stand mehrere Wochen mitten in ihrer Stube und wurde ab und zu von den Enkeln ausprobiert) beschäftigt – und es hat sich gelohnt!

Bereits vor dem Eingang werden wir von den Klängen der Drehleier in den Saal geführt; sehr poetisch entlockt Susis Sohn dem mittelalterlichen Instrument zauberhafte Melodien, die das Figurenspiel wunderschön untermalen und ergänzen.
Susi begrüsst das Publikum und ist für alle während dem Spiel immer sichtbar;
so ist es ihr möglich, einen engen Kontakt zu halten und die Kinder gut miteinzubeziehen. Nun erzählt sie in farbenfrohem berner Dialekt mit den selbstgesägten Figuren passend ausgewählte Teile der Geschichte „Die Schildbürger“: gespannt erfahren die Kinder, wie sie ratlos bemerken, dass ihr Rathaus kein Licht hat – aha, die Fenster fehlen! Alle lachen, als der Kaiser auf dem Dorfplatz ankommt und ihn alle Bürger auf dem Steckenpferd begrüssen; er lud sie ein, „halb geritten und halb gegangen“ zu kommen. Dann fürchten sich alle vor Dieben und beschliessen, ihre kostbare Glocke in Sicherheit zu bringen; sie versenken diese im See und damit sie den richtigen Ort wieder-finden können, schnitzen sie eine Kerbe in ihr Boot – leider haben sie nun keine Glocke mehr. Natürlich darf das Publikum mitreden, ob diese Idee gut ist oder nicht. Weil auch Salz sehr kostbar ist, versuchen sie, es selbst anzupflanzen; doch als sie nach einiger Zeit ernten möchten, finden sie nur Brennnesseln – einige Kinder haben vermutet, dass dies so wohl nicht klappt. Schliesslich kommt ein Wanderer zu Besuch, der eine Katze mitträgt; die Schildbürger haben noch nie eine gesehen und kaufen sie gerne, als sie hören, dass dieses Tier ihre Mäuse frisst. Doch dann gibt’s ein Missverständnis und plötzlich fürchten sich alle vor dem Tier; damit sie nicht auch gefressen werden, zünden sie das Rathaus und anschliessend alle andern Häuser an – die Katze kann fliehen, aber Schilda gibt es nicht mehr.

Das Publikum dankt den Künstlern mit einem langen, herzlichen Applaus. Die Kinder erzählen noch lange von den etwas „dummen“ Schildbürgern.
Und als die Kinder am Mittag das Schulhaus verlassen (ist das Auto bereits wieder vollgeladen für die Heimreise) bedanken sich ganz viele noch einmal für das wunderschöne Theater – es wird uns noch lange in bester Erinnerung bleiben!